Da ein Messe- oder Event-Manager stets darauf bedacht sein muss, einen optimalen Messe- oder Präsentationsstand für sein Unternehmen zu konzipieren, gibt es laufend kleine Veränderungen im Messebau. Vieles, was auf den Messegeländen der USA zu beobachten ist, schwappt dann auch auf unsere Messeszene über. Übers Jahr betrachtet lassen sich daraus gewisse Trends im Messebau ablesen, von denen einige hier beispielhaft aufgeführt sind. Das Corona-Virus flacht derzeit manche Trends ab, denn ihre Umsetzung erfordert strenge Hygiene-Maßnahmen. Das gilt insbesondere für die Messebautrends 4 bis 7. Doch mit zuversichtlichem Blick auf die Zukunft belassen wir diese Trends im aktualisierten Blogtext.
Inhaltsverzeichnis
Trend im Messebau Nr. 1: Design
Wohnliche Atmosphäre zieht auf den Messeständen ein: Die Gestaltung weicht ab vom futuristischen Look, vom dominanten Weiß, das an nüchterne Labors oder Büros erinnert. Statt Leder und Vinyl liegen Stoffe und stilvolle Sitzmöbel und Tische, die Behaglichkeit verströmen, im Trend. Eine warme bequeme Lounge ist ideal, um locker und offen Gespräche zu führen.
Messebautrend Nr. 2: In die Höhe gehen
Aufregende kreative Deckenbanner locken Messebesucher an: Schon von weitem sind sie sichtbar und verlängern den Messestand in die Höhe. Traditionelle Beschilderung langweilt, darum werden die Gebilde, die von der Decke hängen immer aufwendiger und attraktiver. Der Messeauftritt wird so richtig rund, wenn jede Ebene des Stands genutzt wird, um die eigene Marke hervorzuheben: Der Trend geht verstärkt zu Gestaltungsmitteln wie Deckenelementen, Exponaten, Grafiken und Beleuchtungskörpern. Die Investition in die Höhe ist lohnenswert, denn sie hebt den Messeauftritt im wahrsten Sinne des Wortes aus der Menge heraus.
Trends im Messebau Nr. 3: Messeboden
Was für die Decke und die Messemöbel gilt, lässt sich auch auf den Boden übertragen: Beim neuen Messebautrend verleiht der Boden dem Messestand Leben und Wärme. Dabei muss es nicht „schwerer Teppich“ sein. Vinyl beispielsweise lässt sich in jedem Dekor bedrucken. Der Bodenbelag kann dekorativ sein und den Blick des Messebesuchers durch sein Muster in den Stand hinein lenken. Andererseits kann es ein interaktiver Fußboden sein, der die Besucher animiert, den Stand zu betreten. Ein schönes Trendbeispiel ist eine Zeitachsengrafik, die die Firmengeschichte widerspiegelt.
Trend Nr. 4: Soziales Engagement
Spenden für einen guten Zweck wecken Sympathien: Viele Unternehmen engagieren sich für soziale Projekte. Auf einem Messestand kann man die Besucher einbeziehen: Für jede Aktion xy eines Besuchers spendet der Aussteller einen Obulus für die gute Sache. Die Aktionsfläche und das Ergebnis sind für alle sichtbar und heben auch das Engagement der Messebesucher hervor. Es ist ein sympathischer Trend, am Messestand für Aufsehen zu sorgen und gleichzeitig zu helfen und etwas zu bewegen. In Zeiten von Corona muss diese Interaktion so gestaltet sein, dass sie ohne direkte Berührung erfolgen kann. Die dafür benutzten Gegenstände müssen entweder sofort entsorgt oder desinfiziert werden.
Messebautrend Nr. 5: Künstlerische Interaktion
Ein Bildschirm, der eine Fotogalerie oder ein Video abspielt, ist mittlerweile Usus auf einem Messestand. Videos sind ideal, Inhalte werbewirksam zu vermitteln. Vor Corona nahmen die Möglichkeiten zur Interaktion für die Messebesucher zu, wurden vielseitiger und kreativer. Der Trend im Messebau sah künftig noch viel mehr Monitore vor: Videowände, Touchscreens, Projektionsmappings usw., die das Publikum allein schon durch ihr Design fesseln und so zur Nutzung animieren sollten. Dabei waren diese „Spielereien“ kein Selbstzweck, sondern ihr klares Ziel war immer, eine Botschaft über die Marke an die Nutzer zu senden. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage darf jedoch der Standbesucher zu keiner Zeit gefährdet sein. Deshalb ist anzunehmen, dass sich dieser Trend in punkto Interaktion derzeit nicht verstärken wird. Aber die Kernaufgabe, nämlich eine Botschaft oder eine Information unmissverständlich zu vermitteln, wird größere Bedeutung erlangen. Auf diese Weise lassen sich nahe Kontakte vermeiden und – wenn es gekonnt gemacht ist – trotzdem Nähe zum Standbesucher aufbauen.
Trend Nr. 6: Give-aways
Nachhaltige Werbeartikel werden zu Botschaftern für Marken: Eine Tragetasche oder ein Kugelschreiber mit dem Markennamen als Aufdruck ist immer noch sinnvoll, wenn die Botschaft witzig oder auffällig und attraktiv rübergebracht wird. Zunehmend werden Give-aways aufwendiger und nachhaltiger und sind keineswegs Wegwerfartikel. Manche bieten einen Mehrwert für den Empfänger, ergänzend zur Marke, etwa ein persönlicher Aufdruck auf einem Schlüsselanhänger oder einer Tasche mit dem Werbeslogan der Firma. Ein Trend im Messebau ist, die Werbeartikel kreativ zu übergeben: Sie liegen nicht einfach auf dem Tisch, sondern werden einfallsreich ausgegeben, beispielsweise über eine Art Verkaufsautomat, der dabei Adressen sammelt. Und auch hier gilt: An den Kontaktstellen auf ausreichend Hygiene achten!
Trends im Messebau Nr. 7: Standpräsentation
Firmen- oder Produktpräsentationen finden am eigenen Messestand statt. Eine Präsentation im Rahmenprogramm der Messe entweder im Kongresscenter oder auf der Messe-Pressebühne kann zwar ein großes Auditorium binden, aber es ist fern vom eigenen Stand. Der Trend geht dahin, für Aktion und Information direkt am Messestand zu sorgen. Und zwar nicht durch einen externen Moderator, sondern durch die eigenen Mitarbeiter, die dazu bereit sind. Sie können ihre Produkte oder Dienstleistungen viel authentischer vorstellen, denn ihr Wissen und oftmals auch ihr Herzblut stecken darin. Solche Vorträge oder Demonstrationen folgen zwar einem Zeitplan, können aber auch spontan abgehalten werden. Zudem stehen den Messestandbesuchern die Ansprechpartner der Firma direkt zur Verfügung, so dass sich interessante Verkaufsgespräche entwickeln können.
Trend Nr. 8: Digitalisierung der Meetings
Computerprogramme und Virtualität ziehen auf die Messestände ein. Termine, Anwesenheiten und Räume digital zu organisieren, ist ein sinnvoller Trend im Messebau, der allen Orientierung und Verlässlichkeit bietet. Selbst die Messestandbesucher sind im Bilde, wann wer erreichbar ist, und können ihren Zeitplan darauf einstellen. Darüber hinaus testen manche Aussteller gerade, ob es eine Option sein kann, einen Mitarbeiter, der eigentlich im Firmenbüro gebraucht wird, virtuell am Messestand einzusetzen – gerade in Corona-Zeiten optimal! So ließe sich bei Bedarf ein Experte um Rat fragen oder ein Vertriebsmitarbeiter auf Kundenwunsch hinzuziehen.
Trends im Messebau Nr. 9: Modulare und nachhaltige Messestände
Im Trend liegen modulare Messebausysteme, denn sie sind vielseitig und nachhaltig: Aufwand und Kosten für eine Messebeteiligung sind enorm. Mit einem Messesystem im Baukastenprinzip stehen alle Möglichkeiten offen, den Stand immer wieder neu zu kombinieren. Die Messebausysteme auf messebau.de sind so beschaffen, dass der Messestand beliebig groß sein kann, die Module nach Bedarf zusammengesetzt werden können und die Werbebotschaften einfach auszutauschen sind. Dabei sind die verwendeten Materialien so hochwertig und gut verarbeitet, dass die Module problemlos immer wieder auf- und abgebaut werden können. In der Regel ist die Montage ebenfalls einfach und unkompliziert. Zusammengelegt ist der Stand als kompaktes Paket lagerfähig. Solch ein Messestand ist eine nachhaltige Investition, weil er viele Jahre einsatzbereit ist. Das Erscheinungsbild der Unternehmensmarke bleibt einheitlich, aber der Auftritt lässt sich immer wieder neu attraktiv gestalten.
Trend im Messebau Nr. 10: Lademöglichkeiten bieten
Da heutzutage jeder mit einem mobilen Telefon herumläuft, auf einer Messe vielleicht mit einem Laptop oder Tablet unterm Arm, ist der Bedarf groß, das entsprechende Gerät aufladen zu können: Lademöglichkeiten am Messestand sind eine perfekte Gelegenheit, einen Messebesucher an den Stand zu locken. Dort wird er automatisch längere Zeit verweilen, ideal, ihn für ausgestellten Produkte oder Dienstleistungen zu begeistern und vielleicht mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Trend Nr. 11: Sitzplätze anbieten
Sitzen, ausruhen und nebenbei die Markenbotschaft aufnehmen: Natürlich ist es nicht beabsichtigt, für müde Messebesucher ein Pausenplätzchen zu schaffen. Platziert hinter den Exponaten ist die Hemmschwelle etwas größer, so dass „reine Ausruher“ die Sitzmöglichkeit wohl nicht nutzen werden. Aber ein einladendes Sitzmöbel integriert in die Messestand-Architektur ermutigt vielleicht den ein oder anderen, den Messestand zu betreten und Platz zu nehmen und dabei etwas über Produkte oder Dienstleistungen des Austellers zu erfahren. Ein gutes Standdesign schafft es, diese Standbesucher für sich einzunehmen und vielleicht so einen Neukontakt anzubahnen. Ein gezielt gekommener Standbesucher ist ohnehin dankbar für ein Sitzplätzchen und ein erfrischendes Getränk.
Fazit
Eine Messe ist und bleibt eine gute Gelegenheit, um für das eigene Produkt zu werben und mit potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen. Mit einem kreativen umfassenden Konzept, das die Messebesucher auf den Sinnesebenen erreicht, sowie dem gekonnten Einsatz moderner Technologien verhelfen Sie Ihrem Messeauftritt zum Erfolg. Wenn Sie dann noch ein durchdachtes Abstands- und Hygienekonzept vorzuweisen haben, scheut sich keine Messebesucher, an Ihren Stand zu kommen.
Quellen:
https://www.exhibitconcepts.com/blog/top-11-trade-show-trends-to-watch-for-in-2020