Es gibt kaum ein Thema, welches die Menschheit so bewegt wie die Ernährung. Essen und Trinken sind nicht nur bloße Nahrungsaufnahme, sondern vielmehr ein Stück Lebensqualität. Stetig kommen neue Trends hinzu, und allgemein ist zu erkennen, dass immer mehr Menschen Wert darauf legen, sich gesünder zu ernähren. Die Anuga ist eine große Leitmesse in Köln, bei der die Themen Ernährung, Gastronomie, Lebensmittelhandel und Außer-Haus-Verkauf im Mittelpunkt stehen. In den folgenden Zeilen wollen wir Ihnen die Messe etwas näher vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Fakten zur Anuga
- Die Anuga gilt als die weltgrößte Fachmesse der Ernährungswirtschaft und Nahrungsmittelindustrie.
- Die Messe findet alle zwei Jahre in Köln statt.
- Veranstalter ist die Koelnmesse.
- Die Messe vereint unter dem Namen Anuga zehn einzelne Fachmesse. Im einzelnen sind das die folgenden Ausstellungen: Fine Food, Frozen Food, Meat, Bread & Bakery, Dairy, Chilled & Fresh Food, Drinks, Hot Beverages, Organic, RetailTec und Food Service.
- Zuletzt gab es im Schnitt immer mehr als 7000 Aussteller aus 100 Ländern.
- Die Besucherzahlen lagen in den vergangenen Jahren bei regelmäßig mehr als 150.000 Gästen aus 180 Ländern.
- Die künftige Ausgabe der Anuga soll über fünf Tage gehen und ist auf dem Messegelände in Köln vom 7. bis 11. Oktober 2023 geplant.
- Die digitale Anuga@home erweitert das Angebot.
- Der Zutritt ist ausschließlich für Fachbesucher gestattet.
- Im Netz ist die Anuga unter www.anuga.de zu finden. Dort können sich Interessenten auch um einen Ausstellungsplatz bemühen.
Die Historie der Anuga
Die Anuga, ausgeschrieben Allgemeine Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung, kann inzwischen auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurückblicken. Die Erstausgabe der Messe fand 1919 statt – und zwar in Stuttgart und nicht in Köln. Organisiert wurde sie in Verbindung mit dem 12. Verbandstag des Reichsverbandes deutscher Feinkostkaufleute. Diese wünschten sich einen gemeinsamen Branchentreff, um über Neuerungen und Entwicklungen zu sprechen. In den Folgejahren zog die Anuga zunächst nach München, Hannover, Berlin und Magdeburg. In Köln fand sie zum ersten Mal 1924, auf einem Gelände von 10.000 Quadratmetern und mit rund 40.000 Besuchern statt. Dies war die bis dahin größte und erfolgreichste Anuga überhaupt, sodass man sich entschied, den Kölner Standort für sie beizubehalten.
Während des Zweiten Weltkrieges musste die Anuga wie viele andere Dinge auch pausieren. Eine Wiederaufnahme – in Köln – gab es im Jahr 1951. Veranstalter wurde zu diesem Zeitpunkt der Hauptverband des Deutschen Lebensmittelhandels, der heute unter dem Namen Handelsverband Deutschland bekannt ist. Zu dieser Ausstellung konnte bereits eine Fläche von 52.000 Quadratmetern genutzt werden. Zur Neuauflage erschienen über 1200 Aussteller aus 34 Ländern, und über 250.000 Besucher strömten auf das Messegelände. Aufgrund des großen Erfolges wurde im Nachgang beschlossen, die Anuga künftig in einem zweijährigen Rhythmus beizubehalten. Über die Jahre wurde das Angebot, die Ausstellungsfläche und auch die Anzahl an Ausstellern stetig erweitert. So beteiligte sich etwa 1961 erstmals die deutsche Süßwarenwirtschaft an der Messe. Über die Jahre gelang es den Veranstaltern, die Anuga zur weltweit größten Leitmesse der Ernährungs- und Getränkewirtschaft auszubauen. Diesen Status hat die Messe bis heute behalten. Seit 2007 gibt es noch die heutige Aufteilung mit den zehn Fachmessen, die allesamt unter einem Dach zu finden sind.
Bei der geplanten Ausgabe im Oktober dieses Jahres wird die Anuga erstmals als hybride Veranstaltung zu besuchen sein. Sie kann nicht nur direkt in Köln aufgesucht werden, sondern vielmehr gibt es mit dem Angebot Anuga@home eine Vielzahl an digitalen Programmpunkten, zu denen sich Interessenten aus der gesamten Welt hinzuschalten können.
Wer stellt auf der Anuga aus?
Auf der Anuga kommen Aussteller aus rund 180 Ländern zusammen. Sie verkörpern die Branchen Lebensmittel- und Getränkeerzeugung, Landwirtschaft, Gastronomie und Hotellerie. Hinzu kommen Aussteller, die mit ihren Produkten den genannten Branchen zuliefern. Vor Ort sind also große Lebensmittelhersteller, innovative Start-ups aus dem Food-Bereich, Vertreter aus der Landwirtschaft sowie Ausstatter für die Gastronomie und Hotellerie.
Diese Trends beeinflussen die Anuga
In den zehn Einzelausstellungen werden die aktuellen internationalen Trends rund um die Themen Speisen und Getränke vorgestellt. So gibt es immer mehr Bioprodukte, die in den vergangenen Jahren deutlich an Popularität gewonnen haben. Heutzutage wollen viele Verbraucher, sich nicht für gesund oder lecker entscheiden müssen. Sie wünschen sich im Idealfall beides. Und Produkte, die genau solchen Wünschen entsprechen, werden auf der Anuga vorgestellt. Eine immer große Rolle spielt das Thema Feinkost, welches im Mittelpunkt der Fine Food steht. Abgerundet wird das Programm von Neuheiten aus dem Bereich Ausstattungen für die Gastronomie sowie Technik und Dienstleistung für den Handel.
Die Organisatoren der Messe sind immer darum bemüht, ein möglichst abwechslungsreiches Portfolio zu organisieren, welches sämtliche aktuellen Trends bedient. Der Anteil an ausländischen Ausstellern lag zuletzt immer bei um die 60 Prozent.
Was gibt es auf der Anuga für Besucher zu entdecken?
Inzwischen beträgt die Ausstellungsfläche deutlich mehr als 250.000 Quadratmeter. In einem angenehmen Ambiente können sich die Messebesucher über die vielen Neuerungen im Speise- und Getränke-Bereich sowie im Gastronomie- und Lebensmittelsektor informieren. Die Stände der Aussteller sind in der Regel aufwändig gestaltet. Die Aussteller selbst freuen sich, über ihre Produkte informieren zu können und stehen allen Interessenten für Beratungsgespräche zur Verfügung. Dazu gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm, das nicht nur Information sondern auch jede Menge Unterhaltung bietet. Und das Wichtigste auf der Anuga ist: Es darf nicht nur vieles in Augenschein genommen werden, sondern es darf an den meisten Ständen auch ordentlich probiert werden. Das Hauptaugenmerk der Messe liegt schließlich auf verschiedensten Genüssen. So manch ein Messebesucher konnte auf der Anuga schon mit so einigen kulinarischen Köstlichkeiten in Berührung kommen, von denen er zuvor gar nicht wusste, dass es so etwas zu Essen oder zu Trinken überhaupt gibt. Abgerundet wird das Angebot schließlich von vielen Küchengeräten, aber auch praktischen Geräten und Einrichtungsgegenständen für die Gastronomie und den Handel.
Internationale Ableger der Anuga
Von der Anuga gibt es drei internationale Ableger:
- die Alimentec in Bogota/Kolumbien
- die Annapoorna – Anufood India in Mumbai/Indien
- die Anufood Brasil in São Paulo/Brasilien
Auch diese drei Messen bilden die Themen Speisen und Getränke sehr facettenreich ab, sind allerdings deutlich kleiner und auch weniger besucht als die Messe in Köln.
Quellen:
messeninfo.de/Anuga-M515/Koeln.html
anuga.de
hotelier.de/lexikon/a/anuga
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