Bei der Beleuchtung von Räumen und sonstigen Örtlichkeiten spielt die Farbtemperatur eine extrem wichtige Rolle, sie wird auch als Lichtfarbe bezeichnet. Zur Auswahl stehen viele unterschiedliche Farbtemperaturen, die sich der Anwendung und dem Zweck anpassen lassen. Für privat genutzte Wohnräume ist ein angenehm warmes Licht gut geeignet, dagegen findet eine neutralweiße sowie tageslichtweiße Farbtemperatur vorwiegend in einem betrieblichen oder öffentlichen Umfeld ihre Anwendung.
Inhaltsverzeichnis
Was genau ist die Farbtemperatur nach Kelvin?
Grundsätzlich werden die Farbtemperaturen in Kelvin gemessen, wobei die Einheiten von 1.000 bis 8.000 Kelvin reichen. Die Bezeichnung geht auf den britischen Physiker William Thomson zurück, der die thermodynamische Temperaturskala eingeführt und international etabliert hat. Bis in die heutige Zeit hinein wird die Farbtemperatur in Kelvin für die Planung der Lichtquellen in Gebäuden, auf Gewerbeflächen und Grundstücken in Betracht gezogen. Je höher die Kelvin-Zahl ist, desto kälter und bläulich-weißer ist das Licht. Wenn die Kelvin-Zahl niedriger ist, desto gelber und wärmer ist die Lichtfarbe. So hat Kerzenlicht einen Wert von 1500 Kelvin und Tageslicht einen Wert von 5500 bis 7000 Kelvin, abhängig von der Jahreszeit und vorherrschenden Bewölkung. Ausgehend von der weitreichenden Farbskale lässt sich das benötigte Licht mit Hilfe von Leuchtmitteln genau kontrollieren und passend zum jeweiligen Einsatz aussuchen.
Welches sind die Einsatzgebiete der diversen Lichtfarben?
Eine warmweiße Lichtfarbe wird als behaglich und wohnlich empfunden, dabei reicht die Farbtemperatur bis zu 3.300 Kelvin. Das entstehende Licht erinnert farblich an eine untergehende Sonne und ist nicht aufdringlich, vielmehr hat es eine beruhigende Wirkung. Deshalb eignet es sich sehr gut für:
- Wohn- und Schlafräume
- Romantische Bars und Cafés
- Wellnessbereiche zum Entspannen
Dagegen aktiviert eine neutralweiße Lichtfarbe den Betrachter, deswegen passt es zum Arbeiten im Büro, in der Küche und in der Werkstatt. Des Weiteren handelt es sich hierbei um die perfekte Lichtintensität zum Frisieren und Schminken, sodass es im Badezimmer sowie in Friseur- und Make-Up-Salons eingesetzt wird. In diesem Bereich hat die Farbtemperatur einen Wert von 3.300 bis zu 5.300 Kelvin. Obwohl dieses Licht neutral und sachlich erscheint, hat es trotzdem eine einladende Wirkungsweise. Eine tageslichtweiße Lichtfarbe ist extrem hell und leuchtet selbst sehr dunkle Räume bis in die letzte Ecke gut aus. Dieses Licht fördert ebenfalls die Konzentration und wird aus diesem Grund in Universitäten sowie in Architektur- und Designbüros verwendet, sodass selbst kleinste Details sichtbar sind. Aber auch in Geschäften, Fabrikhallen und im Messebau werden oft tageslichtweiße Leuchtmittel mit einer Farbtemperatur von 3.300 bis zu 5.300 Kelvin verwendet. Noch höhere Werte von 7.000 bis 10.000 Kelvin eignen sich für eine strahlend helle Beleuchtung von Außenbereichen, um unter anderem die Sicherheit der naheliegenden Gebäude zu erhöhen.
Wie ist die Farbtemperatur der diversen Leuchtmittel beschaffen?
Herkömmliche Leuchtmittel in Form von Glühbirnen haben in der Regel eine Farbtemperatur von 2600 bis 2700 Kelvin. Bei den weit verbreiteten Halogenlampen sind es 2700 bis 3000 Kelvin und bei den leistungsstarken Leuchtstoffröhren belaufen sich die Werte auf 4500 bis 6500 Kelvin. Darüber hinaus gibt es mittlerweile LED-Lampen in fast allen Lichtfarben von warmweiß über neutralweiß bis hin zu tageslichtweiß. Innovative LED-Leuchtmittel verfügen modellabhängig sogar über die Möglichkeit, die Farbtemperatur bedarfsgerecht zu verändern, entweder per Smartphone oder mit einer Fernbedienung. Diese Systeme funktionieren ähnlich wie die bereits bekannten Dimmer, allerdings wird dabei nicht die Helligkeit reguliert, sondern die Lichtfarbe. Dank dieser praktischen Funktion lässt sich eine tageslichtweiße Farbtemperatur nach dem Arbeiten zum warmweißen Licht einstellen, um ein gemütlicheres Ambiente zu kreieren. Konkrete Angaben zum genauen Kelvin-Wert und der dazu gehörigen Lichtfarbe finden sich auf der Umverpackung der Leuchtmittel. Darauf sollten Sie beim Kauf unbedingt achten, um die gewünschte Lichtintensität zu erhalten.
Wie lässt sich die Lichttemperatur messen?
Aufgrund seiner physikalischen Grundlagen lässt sich Licht exakt messen, um die richtige Farbtemperatur für das vorliegende Einsatzgebiet zu bestimmen. So besteht weißes Licht aus vielen unterschiedlichen Frequenzbereichen, die sich im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums befinden. Wenn das Licht mit einem hohen Rot- und Gelbanteil versehen ist, wirkt es nicht nur wärmer, sondern auch dunkler. Dagegen hat sehr helles Licht einen hohen Blauanteil und erscheint dem Betrachter kühler. Heutzutage ist es möglich, die genaue Farbtemperatur in Kelvin mit einem sogenannten Kolorimeter genau zu bestimmen. Der Farbmesser führt eine Spektralanalyse durch, bei der das ausgestrahlte Licht in diverse Bereiche zerlegt wird. Dabei weist jeder einzelne Bereich eine abweichende Lichtintensität auf, welche das Gerät anzeigt. Des Weiteren sind solche Farbmessungen nicht nur mit dem sichtbaren Licht möglich. Kolorimeter lassen sich auch für ultraviolettes Licht sowie für Infrarotlicht einsetzen, um deren Lichtfarbe exakt zu messen. Im Messebau können Sie damit testen, ob der Stand zu dunkel oder zu hell ausgeleuchtet ist.
Was ist bei der Ausleuchtung von Messeständen zu bedenken?
Der Messestand dient als Aushängeschild und Visitenkarte des Unternehmens, er soll auffallen und neugierig machen. So lässt sich die Aufmerksamkeit der Messebesucher generieren, um eine Kontaktaufnahme zu initiieren. Für das Anlocken von potenziellen Neukunden sind ein ästhetisches Design, formschönes Mobiliar und eine gute Aufteilung erforderlich, genauso wie das richtige Licht. Dank einer gelungenen Kombination aller dieser Faktoren wird Ihr Messestand zu einem richtigen Hingucker. In diesem Zusammenhang soll die eingesetzte Beleuchtung eine ansprechende Atmosphäre erschaffen, welche die vorbeigehenden Besucher sowohl aus der Ferne als auch aus der Nähe in den Bann zieht. Dabei ist die richtige Farbtemperatur maßgeblich, um den gewünschten Eindruck zu hinterlassen. Diesbezüglich hängt die Auswahl der Lichtfarbe von der Einrichtung und dem gewünschten Ambiente auf dem Messestand ab.
Was ist die richtige Farbtemperatur für einen Messestand?
Elementar ist eine gewisse Grundhelligkeit ohne schattige Bereiche, damit sowohl die Mitarbeiter als auch die Besucher alles sehen und lesen können. Wer große Plakatwände aufstellt und weitreichende Banner aufhängte, braucht eine ausreichend starke Beleuchtung. Dafür bieten sich neutralweiße und tageslichtweiße Leuchtmittel mit einem hohen Kelvin-Wert an. Damit sticht der Messestand aus der Masse hervor und präsentiert sich in einem leuchtenden Glanz. Wenn eher eine intime Stimmung auf dem Stand angebracht ist, eignet sich dafür eine warmweiße Lichtfarbe. Generell sollte die Farbtemperatur immer einheitlich und gleichmäßig sein. Außerdem darf durch die eingesetzten Leuchtmittel keine Blendung entstehen. Ansonsten müssen die Besucher des Messestandes gegen das zu heftige Licht anblinzeln, sie verlieren schnell das Interesse und gehen sofort weiter. Störende Blendungen können Sie vermeiden, indem die Leuchtmittel möglichst hoch montiert werden. Auf diese Weise ist sogar der Einsatz von tageslichtweißen Farbtemperaturen ohne Probleme möglich. Jedoch lassen die Abmessungen bei vielen Veranstaltungsräumen für Messen beim Stand nach oben nicht viel Spielraum zu, da die Deckenhöhen eingeschränkt sind. In diesem Fall ist es besser, auf Leuchten mit einer niedrigeren Lichtfarbe setzen.
Quellen:
lampe.de/magazin/farbtemperatur/
lampenwelt.de/ratgeber/lichtfarbe-einfach-erklaert.html
gluehbirne.de/led-ratgeber-farbtemperatur-kelvin-led-lampen
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