Auf einer Messe buhlen alle um die Aufmerksamkeit der Besucher. Mit dem eigenen Messestand eine Geschichte zu erzählen, ist ein gern genutztes Mittel, sich langfristig in die Erinnerung der Besucher einzugraben. Eine gute Story wird nicht nur erinnert, sondern sie vermittelt auf eine leichte Weise Wissen und Lösungsvorschläge. Storytelling sorgt für Vertrauen und Identifikation und führt zu Kauf und Kundenbindung. Noch weit über den Messebesuch hinaus wirkt sie nach. Die hohe Kunst des Storytellings hat einige Regeln.
Inhaltsverzeichnis
Warum Storytelling?
Die meisten Menschen merken sich etwas besser, wenn sie es verbunden mit einer Geschichte erfahren. Bloße Fakten bleiben nur bei den wenigsten von uns lange haften. Eine Geschichte vermittelt auf eine emotionalisierende Weise Ideen, Infos oder Wissen. Konkret geht es auf einem Messestand um das Unternehmen und seine Philosophie, eine Marke oder ein Produkt. Storytelling sollte auf mehreren Ebenen des Unternehmens stattfinden, aber ein Messestand ist eine gute Gelegenheit, die Geschichte greifbar zu machen und auch Menschen zu erreichen, die bisher vielleicht noch keinen Bezug hatten. Mit dem Betreten des Messestands taucht der Besucher selbst in die Geschichte ein, wird aktiviert und begeistert.
Beispielgeschichten: Firma A verkauft Gartentechnik. Dargestellt ist ein Dschungel, durch den sich der Besucher hindurchmanövriert, indem er virtuell die Produkte der Firma einsetzt. Kernaussage: Mit unseren Produkten schaffen Sie Ordnung im Garten.
Firma B ist eine Baumschule: Dargestellt ist eine überdimensionierte Schule, in der die Gehölze der Firma die Schüler sind. Der Besucher liest ihre „Zeugnisse“. Kernaussage: Wir verkaufen Qualitätsprodukte.
Ziel und Zielgruppe definieren
Eine Aufgabe im Storytelling ist es, Infos anschaulich zu machen und verständlich zu erklären. Wichtig ist es, dass die Story dem Besucher signalisiert, dass ihn ein Kundennutzen erwartet. Wie bei jeder Planung sollte zunächst festgelegt werden, was erreicht werden soll und bei welchem Kundenkreis. Dann macht man sich Gedanken über den Handlungsstrang der Geschichte. Es muss nicht unbedingt eine wahre Begebenheit sein, aber die Erzählweise muss überzeugen. Häufige Themen sind die eigene Unternehmensgeschichte, die Entstehungsgeschichte einer neuen Marke oder der Herstellungsprozess eines Produktes. Es kann auch ein Erfahrungsbericht eines Kunden sein.
Dabei braucht eine Story immer eine Figur, die ein Motiv und ein Ziel hat. Im klassischen dramaturgischen Stil geht es im Mittelteil der Geschichte um ein Hindernis, das es zu überwinden gilt. Im Schlussteil schließlich lösen sich alle Probleme glücklich auf. Im Klartext bedeutet das, dass es einen Protagonisten in der Geschichte gibt, mit dem sich der Messestandbesucher identifiziert. Der Erzählstil verwendet dabei Leitmotive, Symbole und Metaphern, die immer wieder auftauchen und vom Besucher im richtigen Sinnzusammenhang erkannt werden.
Beispielgeschichten: Der Firmengründer hat ganz klein in der elterlichen Garage angefangen, nun agiert er weltweit. – Der Designer hat lange nach einem Herstellungsverfahren gesucht, schließlich hat er das neue Produkt zu erschwinglichem Preis zur Verkaufsreife gebracht.- Ein Kunde hatte ein Problem in seinem Eigenheim, jetzt hat er mit seinem Wunschprodukt die Lösung gefunden. Denkbar ist auch eine virtuelle Figur, die den Besucher durch sämtliche Geschichten des Unternehmens begleitet.
Umsetzung auf dem Messestand
Seit Urzeiten urteilt das menschliche Unterbewusstsein vor allem mit den Sinnen Sehen, Riechen und Schmecken. Daher gehören Bilder unbedingt auf den Messestand. Sie sollen das Versprechen des Ausstellers an seine Nutzer symbolisieren und schon von Ferne als solche erkennbar sein. Weit vor Schrift und Text erfasst das Auge den Sinn. Mit Deckenbannern lassen sich diese Bilder quer durch die Messehalle transportieren. Auf dem Messestand sind es dann Leuchtrahmen oder -wände, bestenfalls ein Messestand Stoff LED. Die Brillanz der Farben, ihre Leuchtkraft und der 3d-Effekt verfehlen ihre Wirkung nicht. Auch die Messemöbel können auf die Messebotschaft ausgerichtet sein. Schlüssig wird der Messeauftritt dann, wenn auch die Kleidung der Mitarbeiter und die Verpflegung auf das Messethema abgestimmt sind.
Beispielgeschichten: Firma C aus Frankreich stellt spezielle französische Produkte aus: Das Bild zeigt den Eiffelturm. Die Mitarbeiter tragen Baskenmützen. Es gibt Rotwein und Baguette.
Firma D fertigt biologische Produkte: Das Bild zeigt Bienen in einer Blütenwiese. Eine Aromaschale sorgt für dezenten Wiesenduft. Das Mobiliar besteht aus Bambus und Weidengeflecht. Helles Gelb und Orange sind die Hauptfarben. Alle Produkte sind umweltfreundlich verpackt.
„Action“ für die Messebesucher
Der so genannte Aktionsteil ist beim Storytelling unerlässlich. Denn es ist beabsichtigt, dass der Besucher sich selbst aktiv betätigt. So kann er beispielsweise nach Belieben Videos aufrufen, Texte lesen oder Audiofiles hören und damit für sich persönlich die Informationstiefe der Geschichte bestimmen. Die Story soll ihn berühren und bewegen, ihm Erfahrungen nahebringen und Emotionen hervorrufen. Auch alle Arten von Spielen, die in unserem Blog „Spiele für Ihren Messestand“ genannt sind, können mit Bezug zum Storytelling eingesetzt werden, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, damit sich der Besucher auch nach der Messe noch engagiert.
Anknüpfpunkte dafür muss das Unternehmen bieten, indem es beispielsweise News Portale, Blogs, Streaming-Plattformen und Virtual Reality geschickt auf seiner Website, in den Sozialen Medien und auf dem Messestand miteinander verknüpft. Crossmedial ist das Stichwort, die Story auf mehreren Kanälen parallel auszuspielen, damit jeder auf seinem Weg Zugang findet. Transmedial geht noch ein Stückchen weiter: Die Story wird gesplittet in mehrere Handlungsstränge, die über verschiedene Kanäle weitergegeben werden und sich dort unter Umständen in Eigendynamik weiterentwickeln, aber immer den Kern der Geschichte im Auge behalten.
Fazit
Mit Storytelling auf allen Kanälen erreicht ein Unternehmen gleich mehrere Ziele: Infos vermitteln, Vertrauen schaffen, Kunden binden und Verkäufe generieren. Eine Messe lässt sich als einen der intensivsten Kontakte zum potenziellen Kunden nutzen, den Besucher in die Umsetzung einzubeziehen. Eine gute Story bewirkt, dass sie freiwillig weitergegeben wird.
Quellen:
https://www.textbroker.de
https://karrierebibel.de
https://business.trustedshops.de