Dass ein Messebesuch sich gerade für kleinere Unternehmen nicht selten als eine kostspielige Angelegenheit herausstellt, steht außer Frage. Schließlich muss bei einem Messeauftritt nicht nur die Teilnahmegebühr bezahlt werden – es fallen vielmehr auch Kosten für Personal sowie Hotel- und Verpflegungskosten an. Und auch die Messemöbel sind in der Regel nicht zum Nulltarif zu haben. Darüber hinaus ist auch der Arbeitsaufwand, den Vor- und Nachbereitung einer Fachmesse mit sich bringen, nicht zu unterschätzen. Viele Unternehmen fragen sich daher nicht ohne Grund, ob sich ein solcher Messeauftritt überhaupt lohnt, insbesondere in Zeiten von Onlineshops und digitalem Marketing. Hier erfahren Sie, warum sich ein Messeauftritt sowohl für kleine als auch für größere Unternehmen lohnen kann. Doch wie teuer ist die Teilnahme an einer Messe wirklich? Im Folgenden zeigen wir Ihnen, welche Kosten Sie als Unternehmer einkalkulieren sollten.
Inhaltsverzeichnis
Das kostet ein Messeauftritt
Die Kosten eines Messebesuches können natürlich von Messe zu Messe sehr unterschiedlich ausfallen. Als grobe Richtlinie kann auf einer größeren B2B-Messe mit einer Standgebühr von 150 bis 200 EUR pro Quadratmeter gerechnet werden. Bei einem 20 Quadratmeter großen Stand können somit bis zu 4.000 EUR Standgebühr anfallen. Um den Stand außerdem mit einer einfachen Theke und Bannern auszustatten, sollten in etwa 1.500 Euro eingeplant werden. Das Werbematerial schlägt mit weiteren 1.000 bis 2.000 Euro zu buche. Was Hotel-, Verpflegungs- und Personalkosten anbelangt, sind diese stark einzelfallabhängig. Unterm Strich belaufen sich die Gesamtkosten für einen Messestand von ca. 20qm auf etwa 10.000 Euro. Mehr Infos im Blog „Was kostet ein Messeauftritt?“
Der Messebesuch als Top-Marketing Instrument
Trotz Onlinehandel und anhaltendem Boom von Social Media und Online-Marketing, erfreuen sich Fachmessen nach wie vor enormer Beliebtheit. Tendenz steigend. Während bei regionalen Messen ca. 50 Prozent der Besucher aus der umliegenden Region kommen, kann man bei internationalen Messen auch ein weltweites Publikum erreichen: Allein im Jahr 2018 waren auf überregionalen Fachmessen in Deutschland knapp 3 Millionen Besucher aus dem Ausland anzutreffen. Dass Messen nach wie vor so erfolgreich sind, hat dabei mehrere Gründe:
- Erstens besteht hier die Möglichkeit, direkten Kontakt mit Unternehmen und Geschäftspartnern aufzubauen – und auch die Kunden können von Angesicht zu Angesicht mit kommunizieren und Produkte ggf. direkt vor Ort ausprobieren und testen.
- Abgesehen davon haben sich große Messen immer mehr zu einem Event entwickelt. So besuchen viele potenzielle Kunden die Messe nicht in der Absicht, ein bestimmtes Produkt zu erwerben. Stattdessen stehen Spaß und der Unterhaltungscharakter der Messe im Vordergrund, mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass die Besuche am Ende oft mehr kaufen, als sie ursprünglich geplant hatten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Messeauftritte nach wie vor ein wertvolles Marketing-Instrument sind. Insbesondere bei Messen, die nicht primär als Verkaufsmessen konzipiert sind, können hier leicht Kontakte geknüpft, Kunden gewonnen und der Bekanntheitsgrad des Unternehmens gesteigert werden.
Welche Messe für welches Unternehmen?
Ihr Messeerfolg hängt nicht unbeträchtlich auch von der Wahl der richtigen Messe ab. Dabei muss vor allem zwischen breitgefächerten Publikumsmessen und spezifischen Fachmessen unterschieden werden.
Große Publikumsmessen
Messen, die von einem großen und breiten Publikum besucht werden, eignen sich vor allem für Unternehmen, die Konsumprodukte anbieten und damit eine Vielzahl an potenziellen Käufern erreichen möchten. Im Lebensmittelbereich fällt hierunter beispielsweise die berühmte Internationale Grüne Woche in Berlin. Dort sollte jeder Händler vertreten sein, der seine Produkte international vermarkten möchte. Schließlich tummeln sich hier im Schnitt an die 400.000 Besucher und rund 4.000 Journalisten. Dass es sich hier lohnt, die Werbetrommel zu rühren, um die eigenen Produkte bekannter zu machen, und letztendlich auch die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben, ist offensichtlich.
Einschlägige Fachmessen
Doch nicht immer sind derartige „Blockbuster“-Messen das beste Mittel der Wahl. So wirkt z. B. eine Firma aus dem Bereich der Labortechnik auf einer Messe mit mehren Hundert fachfremden Besuchern leicht fehl platziert. Die Chancen, dort auf potenzielle Kunden oder Sponsoren zu treffen, dürften sich eher in Grenzen halten. In diesen Fällen versprechen kleinere Messen, die sich dafür aber an ein Fachpublikum richten, mehr Erfolg. Auch wenn nur knapp 35.000 Besucher zur „Analytica“, der internationalen Fachmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie anreisen, treffen die Unternehmen hier in der Regel ausschließlich auf fachkundige Interessenten.
Der Messebesuch – Eine Investition in die Zukunft
Nicht selten hegen Unternehmer, die der Auffassung sind, ein Messeauftritt würde sich aus wirtschaftlicher Sicht nicht lohnen, schlichtweg die falschen Erwartungen. Angesichts der hohen Kosten, die im Rahmen eines Messebesuchs entstehen, erwarten sie oft, dass sich erste Gewinne unmittelbar nach der Teilnahme an einer Messe einstellen. Doch wer 10.000 Euro und mehr für einen mehrtägigen Messeauftritt ausgibt, kann nicht damit rechnen, dieses Geld bereits während der Messe wieder reinzuholen. Hier heißt es also: Langfristig denken und den Messeauftritt eher als eine Investition in die Zukunft des Unternehmens zu sehen. Denn häufig werden auf einer Messe Kontakte geknüpft, die später wiederum bares Geld wert sind.
Fazit
Obwohl die hohen Kosten für einen Messeauftritt auf den ersten Blick erschreckend wirken, kann sich der Besuch einer Messe langfristig gesehen selbst für kleinere Unternehmen lohnen. Das A und O ist dabei die Wahl einer geeigneten Messe, auf dem die entsprechende Zielgruppe auch tatsächlich anzutreffen ist. Dann bietet der Messebesuch eine perfekte Gelegenheit, um mit möglichen Interessenten und Käufern in Kontakt zu treten.
Quellen:
www.gruenewoche.de/DieMesse/DieGrueneWoche/