Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde. Aber kann auch ein gesamter Messestand nachhaltig sein? Wir zeigen Ihnen, was Sie tun können, um für Ihren Messeauftritt Ressourcen überlegt einzusetzen, Abfall und CO2-Emmissionen möglichst zu reduzieren und fürs Drumherum regionale und biologische Quellen zu nutzen.
Inhaltsverzeichnis
Die „Zero Waste“-Idee: Positives Image mit Ihrem Messeauftritt
Ganz ohne Müll – also „zero waste“ – wird es im Messebau nicht gehen, aber es gibt einige praxistaugliche Möglichkeiten, einen Messeauftritt nachhaltiger zu gestalten. Dabei sind diese Alternativen gar nicht einmal teurer! Langfristig gesehen, rentieren sie sich auf jeden Fall: Ein nachhaltig gestalteter Messestand ist ein Beitrag zu einer besseren Umwelt. Damit zeigen Sie, dass Sie Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen. Das schafft ein positives Image, weil Messebesucher mehr denn je genau hinschauen, wie ein Messestand beschaffen ist. Ein Unternehmen, das umsichtig handelt, ist attraktiv für Kunden, Vertriebspartner und auch als Arbeitgeber.
Aushängeschild Messestand: Rentable Zukunftsinvestition
Es gibt gleich mehrere Stellschrauben, einen Messestand nach Prinzipien der Nachhaltigkeit zu planen und zu konstruieren:
- Ressourcen schonen
- Müll reduzieren
- Recycelprodukte verwenden
- nachwachsende Materialien einsetzen
- Produkte mehrfach nutzen
- Energie einsparen
- CO2-Verbrauch mindern
- auf kurze Wege achten
- regionale Produkte bevorzugen
- ökologische Produkte auswählen
Wer ein knappes Budget hat, scheut vielleicht die höheren Ausgaben für die Anschaffung eines nachhaltigen Messestands. Der sollte bedenken, dass Wegwerfartikel zwar beim Kauf günstig sind, aber immer wieder angeschafft werden müssen und sich die Kosten über die Jahre summieren. Wiederverwertbarkeit und Mehrfachnutzung sind gerade im Messebau dank modularer Systeme problemlos – und Sie haben trotzdem zu jeder Veranstaltung einen neuen attraktiven Messestand!
Nachhaltig im Einzelnen: Welche Alternativen gibt es?
Modulare Wandsysteme
Ein Messestand, der aus Modulen besteht, lässt sich nicht nur mehrfach verwenden, sondern auch jedes Mal anders zusammenstellen. Darüber hinaus ist es problemlos möglich, den Stand zu vergrößern oder auch einfach ein Modul wegzulassen. Die Rahmenelemente solcher Baukastensysteme sind robust und langlebig. Oft wird Aluminium eingesetzt, das sich zu stabilen Profilen formen lässt, aber trotzdem leicht im Gewicht ist. Die Verbindungsstellen sind schon vorbereitet, damit Sie die Rahmen schnell und unkompliziert zusammenbauen können. Die Verschraubungen lassen sich immer wieder nutzen. Beschädigungen, wie sie bei häufigem Gebrauch auftreten, fallen nicht auf, weil die Rahmen üblicherweise verdeckt sind.
Systemböden
Sollten Sie ein Podest benötigen, beispielsweise um Leitungen zu kaschieren, können Sie ebenfalls modulare Systeme nutzen: Die Bodenplatten stellen Sie nach Ihrer Standgröße zusammen und nivellieren sie über die Standfüße. Sägen, Bohren und Schrauben entfällt! Für den Bodenbelag gibt es wiederverwendbare Teppiche oder Vinyle, die dick genug sind, auch ungeklebt verrutschfrei aufzuliegen, und nur langsam abnutzen.
Nachwachsende Rohstoffe
Holz ist ein beliebter Werkstoff, weil er Behaglichkeit ausstrahlt. Verwenden Sie für Ihren Messestand Holz aus FSC-zertifizierter Waldwirtschaft. Eine Alternative könnte Bambus sein, weil es ein sehr rasch wachsender Rohstoff ist.
Stellen Sie auch alle anderen Bauteile auf den Prüfstand, etwa die Kleber: In welchem Verhältnis stehen Langlebigkeit und Umweltwirkung und Herstellungskosten zueinander? Bei den Farben beispielsweise können Sie ökologische auswählen, weil sie kein Mineralöl enthalten.
Textilbahnen und Stoffdrucke
In vielerlei Hinsicht sind PVC-freie Textilbahnen optimal als Messestandwände: Der Stoff ist ein recycelbarer Rohstoff, ist leichter als Holzplatten, braucht weniger Platz bei Transport und Lagerung und ist wiederverwendbar. Durch das Rastermaß können Sie die Stoffbahnen leicht an Ihre jeweilige Standgröße anpassen.
Textilien lassen sich mit Grafiken von hoher Brillanz bedrucken. Die Qualität der Drucke macht es möglich, Grafiken häufiger zu verwenden. Messespezifische Aufdrucke können Sie an günstig zu wechselnden Textilbahnen verteilen.
Da Stoffbahnen meistens über Keder eingezogen werden, brauchen Sie keine Schrauben und Nägel. Bevorzugen Sie, wenn möglich, Textilien mit dem Siegel STANDARD 100 by OEKO-TEX. Sie sind nach strengen Kriterien produziert und schadstofffrei. Nutzen Sie solche Textilien beispielsweise für Teppiche, Möbelstoffe und Banner.
Transportboxen statt Wickelfolie
Damit alle Teile eines Messestands unversehrt ankommen, müssen sie gut verpackt werden. Nach der Messe ist eine sichere Lagerung erforderlich. Deshalb bietet es sich an, Transportboxen zu nutzen. Das vermeidet Müll, Sie haben immer alles griffbereit, die Boxen sind gut zu transportieren und stapelbar. Die Transportkisten gibt es in vielerlei Größen, auch abschließbar für wertvolle Güter oder wasserdicht. Durch Inlays können Sie selbst empfindliches Messegut, beispielsweise Bildschirme oder auch Geschirr, sicher transportieren.
Nachhaltige Services rund um den Messestand
Überlegen Sie, ob Sie Messemöbel und die Ausstattung Ihrer Messeküche oder sogar den ganzen Messestand nicht auch mieten könnten. Das macht vor allem bei Messen in weit entfernten Städten Sinn, um die CO2-Emmisionen für den Transport zu senken: Sie sparen Sprit und lange Anfahrtswege für die Monteure und eventuelle Übernachtungen.
Dass Sie LEDs für Ihre Beleuchtung einsetzen, versteht sich mittlerweile von selbst: Sie brauchen weniger Strom, sind dabei sogar heller, werden nicht heiß und haben eine sehr lange Lebensdauer. Bevorzugen Sie bei den elektrischen Geräten für Ihren Messestand solche mit günstiger EU-Energieverbrauchskennzeichnung.
Anstelle von gedruckten Flyern und Broschüren ist die Werbung heute oft digital. Vom Smartphone bis zum Beamer bieten digitale Medien unzählige Möglichkeiten, Messebesucher und alle anderen Interessierten gezielt anzusprechen. Ganze Kataloge lassen sich als Download zur Verfügung stellen.
Auch beim Catering können Sie sich nachhaltig aufstellen: Wiederverwendbares Geschirr einsetzen, Fair-Trade-Produkte sowie regionale oder Produkte aus biologischem Anbau verwenden, Caterer aus der Region beauftragen. Selbst bei den Give-Aways gibt es Ideen, die die Umwelt schonen.
Ganz Umweltbewusste suchen auch nach langjähriger Verwendung noch nach einer neuen Nutzungsmöglichkeit für Ihre Messeelemente: So lassen sich beispielsweise die Stoffbahnen zu Taschen umarbeiten. Vielleicht gibt es ja auch in Ihrer Region Firmen, die gebrauchte Materialien auf nachhaltige Weise einem neuen Sinn zuführen möchten.
Nachhaltigkeitsmanagement im Messebau
Jeder Ihrer Schritte in Richtung Nachhaltigkeit ist eine Entlastung für unsere Umwelt. Zeigen Sie ruhig, dass Ihr Unternehmen zukunftsorientiert ist! Nutzen Sie Siegel wie OEKO-TEX für Ihre Firmenkommunikation. Wer mehr tun möchte, betreibt ein Nachhaltigkeitsmanagement, bei dem alles rund um den Messestand auf den Prüfstand kommt. Dafür können Sie sich auch Hilfe von Profis, wie Blickfang Messebau holen. Die Experten haben ein Konzept zu einem Zero-Waste-Messestand aufgestellt, den Sie sogar selbst konfigurieren können. Und den unvermeidbaren CO2-Verbrauch kompensieren Sie durch Zahlung an ein Klimaschutzprogramm. Ein Zertifikat zum Aushang auf der Messe bescheinigt dann, dass Sie an Ihrem Messestand Ressourcen schonend einsetzen.
Fazit nachhaltiger Messestand und Messeauftritt: Details für den großen Unterschied!
Die Aufgabe, so umweltschonend und ressourcensparend wie möglich zu handeln, stellt sich uns allen. Daher verbessert auch ein nachhaltiger Messestand unser Lebensumfeld. Es gibt Alternativen im Messebau, über die es sich lohnt, nachzudenken. Und: selbst Kleinigkeiten helfen! Darum nutzen Sie die Möglichkeiten, zum Schutz unserer Umwelt und unserer Gesellschaft. Machen Sie Ihren Unternehmensauftritt zum Aushängeschild, das nicht nur ökologisch interessierte Besucher beeindruckt.
Quellen:
oeko-tex.com/de/
umweltbundesamt.de/themen/durchblick-im-siegeldschungel
auma.de/de/medien/newsletter/interview-mit-nachhaltigkeitsberater-dirk-walterspacher
blickfang.de/zerowaste-messestand/
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