Die internationale Funkausstellung gilt zusammen mit der CES als der größte Anlaufpunkt für Hersteller von Heim- und Unterhaltungselektronik. Jedes Jahr kommen hier annähernd 2.000 Aussteller sowie rund 250.000 Besucher- die Mehrzahl davon Fachbesucher – zusammen. Die diesjährige IFA steht dabei jedoch unter einem besonderen Vorzeichen.
Inhaltsverzeichnis
IFA – Eine Messe mit langer Geschichte
Während ihrer jahrzehntelangen Geschichte diente die Internationale Funkausstellung (IFA) bereits als Bühne für zahlreiche Weltneuheiten im Bereich Gebrauchs- und Unterhaltungselektronik. Die erste Ausstellung fand 1924 in Berlin unter dem Namen „Große Deutsche Funkausstellung“ statt. Sie war ein voller Erfolg und sollte bis 1939 im jährlichen Rhythmus nach Berlin zurückkehren. Zu den vorgestellten Neuheiten gehörten u. a. das erste deutsche Autoradio, das erste Tonbandgerät sowie erstmals für eine breite Masse erschwingliche Röhrenempfänger und Fernseher.
Nach 11-jähriger Pause fand die Ausstellung das erste Mal wieder 1950 in Düsseldorf statt. Ab 1953 wurde die Funkausstellung im Zweijahresrhythmus an wechselnden Standorten in Deutschland ausgerichtet. 1961 kehrte sie dabei erstmals wieder nach Berlin zurück. Ab 1971 diente Berlin wieder als fester Ausrichtungsstandort. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch die Umbenennung in Internationale Funkausstellung, da von nun an auch internationale Aussteller ohne Einschränkungen teilnehmen konnten.
Nach 2005 wurde der Zweijahresrhythmus zugunsten einer jährlich wiederkehrenden IFA aufgegeben. Im Laufe der Jahre wuchsen sowohl Zahl als auch Vielfalt der Ausstellungsstücke. So wurden beispielsweise ab 2008 auch Haushalts- und Küchengeräte zugelassen.
Fakten und Zahlen
1924 nutzen 268 Aussteller die Messe, um ihre Produkte mehr als 170.000 Besuchern zu präsentieren. Als Ausstellungsgebäude diente dabei das eigens hierfür errichtete Haus der Funkindustrie. Es befand sich dort, wo heute die Halle 14 des Messegeländes steht.
2019 beherbergte die Messe insgesamt 1.939 Aussteller über eine vermietete Fläche von 163.900 Quadratmetern hinweg. Sie präsentierten ihre Produkte rund 245.000 Besuchern aus mehr als 130 Ländern. Im vergangenen Jahrzehnt bewegten sich die Besucherzahlen der IFA stabil zwischen 235.000 und 253.00 Besuchern. Der Anteil der Fachbesucher lag dabei im Durchschnitt zwischen 140.000 und 150.000. Über die Hälfte der Experten aus den Bereichen Industrie und Handel kommen aus dem Ausland.
Welche Aussteller und Produkte finden sich auf der IFA?
Die IFA ist die global führende Messe im Bereich der Heim- und Unterhaltungselektronik. Ihr größter Konkurrent in diesem Bereich ist die CES, welche jährlich in Las Vegas stattfindet. Aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung verschwomm dabei in den vergangenen Jahren zusehends die Grenze zwischen Elektronik und Computertechnik.
Sowohl Aussteller als auch Publikum der IFA sind ausgesprochen international. Falls Sie sich eine möglichst große und internationale Bühne für Ihren Auftritt wünschen, gibt es kaum eine bessere Messe. Von den ausländischen Ausstellern kommt zudem ein signifikanter Teil aus China und anderen Ländern Ostasiens. Die Ausstellung eignet sich daher auch hervorragend, um Kontakte mit Geschäftspartnern aus dieser Region zu knüpfen.
Die IFA teilt sich in unterschiedliche Segmente auf
– Home Entertainment für TVs, Home Cinema, usw.
– Audio Entertainment für HiFi, Lautsprecher und High Performance Audio
– My Media für Fotos, Videos, MP3, Games, usw.
– Home Appliances für Haushaltsgeräte verschiedenster Art
– Communication für Telekommunikation, mobile Geräte und Navigation
– Public Media für TV, Radio und professionelle Medien
– Technology & Components für Ausrüster und Halbleiter
– Global Markets für OEMs, ODMs, Zulieferer und Komponentenhersteller weltweit
Diese Zusammensetzung kann sich jedoch, abhängig von den Entwicklungen im Elektronikbereich, von Jahr zu Jahr leicht verändern.
Zudem beherbergte die Messe in den vergangenen Jahren eine Reihe von Spezialsegmenten, welche sich mit aktuellen Themen wie Digitalisierung in den Bereichen Business, Technik und Lifestyle beschäftigten. Bestes Beispiel hierfür ist IFA NEXT, wo 2019 über 160 Start-ups aus 20 Ländern sowie zahlreiche Universitäten, Forschungseinrichtungen und Verbände ihre innovativen Lösungen und Produkte für eine immer stärker vernetzte Zukunft präsentieren konnten.
Was bedeutet die Corona-Krise für die IFA?
Ähnlich wie viele andere Messen auch, wird die IFA 2020 von der weltweiten Pandemie beeinflusst. Aus diesem Grund haben sich die Veranstalter dazu entschlossen, dieses Jahr eine Special Edition stattfinden zu lassen. Die Gesundheit der Besucher und Aussteller steht dabei besonders im Fokus. Die Messe fand vom 3. bis 5. September auf dem Messegelände in Berlin statt.
Anstelle der unterschiedlichen Segmente der vergangenen Jahre setzte sich die IFA 2020 aus drei unterschiedlichen Veranstaltungen zusammen. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wurde die Teilnehmerzahl dabei streng reglementiert. Auf jeder Veranstaltung wurden daher pro Tag lediglich 1.000 Besucher zugelassen. Es handelte sich ausschließlich um Einladungsveranstaltungen, weshalb die gesamte Messe unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.
Die IFA 2020 war in die folgenden drei Bereiche aufgeteilt:
Global Press Conference:
Markenhersteller hatten hier die Gelegenheit, Pressekonferenzen abzuhalten und Keynotes vorzustellen.
Business, Retail & Meeting Lounges:
Live-Veranstaltungen erlaubten es Partnern, zusammenzukommen und gemeinsam die weiteren Aktivitäten für die wieder hochfahrende Geschäftssaison zu planen. Hier trafen Unternehmer und Fachbesucher in exklusiven Ausstellungs- und Konferenzräumen zusammen.
SHIFT MOBILITY meets IFA NEXT:
Der Schwerpunkt dieser Veranstaltung lag auf Produkten und Lösungen für eine immer stärker vernetzte Welt. Hier wurde Start-ups aus der internationalen Tech-Community und wachsenden Zukunftsbranchen eine Plattform gegeben.
Ursprünglich sollte noch eine vierte Veranstaltung stattfinden. Die zentrale Sourcing-Plattform IFA Global Markets hätte Zulieferern, Komponentenherstellern sowie OEMs und ODMs die Möglichkeit bieten sollen, sich der fachkundigen Öffentlichkeit zu präsentieren. Trotz hoher Nachfrage wurde diese Veranstaltung erst auf 2021 verschoben und dann doch abgesagt. Grund hierfür waren die zahlreichen Reisebeschränkungen, die vor allem zahlreicher Hersteller aus den asiatischen Ländern von der Teilnahme abhielten.
2021 fiel die gesamte Messe komplett aus. Für den 2. bis 8. September 2022 ist wieder eine reguläre Veranstaltung geplant.
Ein guter Messeauftritt ist entscheidend
Die IFA bietet Herstellern und Zulieferern die Möglichkeit, sich einem globalen fachkundigen Publikum zu präsentieren. Aus genau diesem Grund ist die Konkurrenz auf dem Messegelände jedoch jedes Jahr sehr groß. Es empfiehlt sich daher, den eigenen Messeauftritt so weit wie möglich zu optimieren. Hier finden Sie einige Tipps für den perfekten Messeauftritt. Zudem lohnt es sich, zu versuchen, mit besonderen Messestand-Ideen aus der breiten Masse der Aussteller herauszuragen.
Quellen:
b2b.ifa-berlin.com/de/IFA/DatenFakten/
de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Funkausstellung
de.statista.com/statistik/daten/studie/321405/umfrage/anzahl-der-besucher-auf-der-ifa/
morgenpost.de/specials/ifa-berlin/article108852033/Die-Segmente-der-IFA.html
b2b.ifa-berlin.com/de/
b2c.ifa-berlin.de/
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Beitragsbild © Messe Berlin / https://b2b.ifa-berlin.com/de/Presse/Fotos/